10 Irrtümer über Rückenbeschwerden

by | 6. Okt. 2022

Irrtümer und falsche Informationen über den richtigen Umgang mit unserer Gesundheit und ganz spezifisch mit unserem Rücken, die aus mangelnden Erkenntnissen weiter verbreitet werden, hören wir in unserem Rücken-Center tagtäglich.

Es kursieren viele Meinungen darüber und sie halten sich hartnäckig. Doch mittlerweile kommt «rückenseidank» mehr Licht in die Therapie- und Trainingswelt hinein. Basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, aus verlässlichen und vorurteilsfreien Studien von höchster Kanzel der Schul- und Komplementär-Medizin herab, kommt Klarheit auch unters Volk. Sicherheit wird geschaffen, und falsche Informationen und mangelnde Kenntnisse weichen für mehr Einsicht im Alltag.

Hier die 10 grössten Irrtümer und die neusten Fakten und  Erkenntnisse:

1. „Schonung hilft bei Rückenschmerzen“. Dies mag bei vielen akuten Beschwerden zutreffen, aber nicht bei den meisten unterschwelligen Rücken-Schmerzen: die häufigsten Gründe für Schmerzen sind Bewegungsmangel, Stoffwechsel-Entgleisung und übersäuertes Gewebe. Muskeln, Bindegewebe und Bandscheiben wollen bewegt, durchblutet und bewässert werden: sie sind wie Schwämme, die sich vollsaugen müssen, um elastisch und vital zu bleiben! Daher ist gesunde alltägliche Aktivität angesagt für einen Rücken im Gleichgewicht. Am besten mit einem Gesundheitstraining gegen den Bewegungsmangel und die einseitige Arbeitsbelastung.

2. „Eine beschädigte Wirbelsäule ist der Grund für Rückenschmerzen“. Dies entspricht leider nicht der Realität! Beginnende nicht akute Schmerzen oder ernsthafte Verletzungen wie Bandscheibenvorfälle und eingeklemmte Nerven oder Brüche basieren zu 90 % auf Bewegungsmangel und einer schlechten Körperhaltung, sowie einem Kalorien-Ueberschuss und dem resultierenden übersäuerten Körpergewebe. Woraus dann schlussendlich Rheuma, Arthritis und Arthrosen und anderen Struktur-Erkrankungen entstehen können.

3. „Stehen belastet – sitzen entspannt“. Irrtum! Zwar fühlt sich dies so an, aber bei geradem Stehen entsteht ein ausgewogener Druck von 100 % auf den Bandscheiben, beim Sitzen erhöht er sich auf 140 %. Sportstudien haben bewiesen, dass bei einer nach vorn gekrümmten Haltung der Druck sogar auf 200 % steigt! Also «Sitzen» schadet dem Rücken am meisten.

4. „Der Hexenschuss ist ein Bandscheibenvorfall.“ Irrtum! Ein Hexenschuss (Lumbago) ist ein akutes Geschehen der Wirbelsäule, meist eine Verrenkug eines Facettengelenks und entsteht oft bei einer „blöden Bewegung“. Die „blöde Bewegung“ entsteht in der Regel aus einem Bücken mit rundem Rücken und gleichzeitigem Drehen der Wirbelsäule.  Nach dem „Schuss“ folgt eine schmerzhafte Verspannung der umliegenden Muskulatur. Erkrankungen wie Arthrosen, Osteoporose, Bandscheiben-Abnützungen und rheumatische Krankheiten können einen Hexenschuss begünstigen.

5. „Eine harte Matratze tut dem Rücken gut“. Diese Meinung gehört nun wirklich zur vergangenen «Grossmutter’s Zeit»! Leider führen harte Matratzen zu Fehlstellungen der Körperhaltung und ganz spezifisch des gesamten Rückens während des Schlafens. Für den Kauf einer passenden Matratzen-Qualität und -Härte einschliesslich eines passenden Kopfkissens, für Seitenschlaf, Rückenschlaf, Schlafen währende der Schwangerschaft oder Bettlägerigkeit sollte eine Matratzen-Fachperson aufgesucht werden. Folgen einer schlechten Liegeposition  auf der falschen Matratze sind chronische Schmerzen, schlechter Schlaf und Taubheitsgefühle in den Gliedmassen wegen den Druckstellen.

6. „Körperliche Belastungen schädigen den Rücken“. Nur bedingt! Wer zum Beispiel über lange Zeit körperliche Aktivitäten, einschliesslich Sport oder Training, mit einseitigen Bewegungen betreibt, schädigt auf die Dauer seinen Rücken. Hauptursache für Rückenschmerzen bleibt jedoch ein «unausgewogener Lebensstil». Ein geschultes Körperbewusstsein durch einen achtsamen, aktiven Umgang mit unserem Körper und Rücken ist die beste Prävention für einen gesunden Rücken und Schutz gegen Rückenschmerzen.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass nur 5 % der Wirbel-Abnutzung auf einseitige Bewegung zurückgehen. Hauptursachen sind doch Aktivitätsmangel bzw. Trägheit: wer dann viele Kisten im Frühling herumschleppt bei einem Wohnungsumzug oder Frühlingsputz, erleidet dann leider Verspannungen und akute Schmerzen wie aus dem Nichts!

7. „Leichte Beschwerden verschwinden von ganz alleine“. Das ist fast richtig, denn nicht jeder Schmerz muss durch einen Arzt oder Therapeuten behandelt oder operiert werden, aber dennoch verschwinden Schmerzen nicht von ganz alleine. Am besten holen Sie sich fachlichen Rat und achten auf einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung und Krafttraining. Nur so vergehen die Schmerzen nachhaltig.

8. „Bandscheibenvorfall: nur Operationen können helfen“. Auch das galt früher! Mit neuen achtsamen und individuell angepassten Therapien und minimalinvasiven OP-Methoden können heute Experten über 80 % der Bandscheibenvorfälle und Erkrankungen des Bewegungsapparates erfolgreich behandeln. Grosse Erfolge bei Bandscheibenvorwölbungen und -vorfälle können auch die Wirbel-Katheter-Therapie, Bandscheibenlaser und neustens auch Stammzellen-Transplantationen sein.

9. „Kälte macht den Rücken anfällig für den Schmerz“. Ja, richtig: viele Menschen sind empfindlich auf Kälte und spüren die Kälte und kalte Feuchtigkeit in der Luft im Winter mehr als andere, weil ihr Körpergewebe noch steifer wird. Nein, nicht richtig ist, dass Kälte immer Beschwerden verursacht. Der akute Bewegungsmangel und mangelnde frische Luft in kalten und regnerischen Zeiten führt zu steifen Muskeln aufgrund schlechter Durchblutung und reduziertem Stoffwechsel bzw. ausbleibender Entschlackung. Der Rücken meldet sich dann schmerzgepeinigter!

10. „Rückenbeschwerden treten nur im Alter auf“. Das ist definitiv falsch: denn schon 30 % aller Schüler unter 18 Jahren leiden heutzutage an Rückenschmerzen und auch schon an Migräne. Hauptsächlich Mädchen und junge Frauen reagieren auf den Bewegungsmangel, einseitige und unausgewogene Ernährung und Hormonbehandlung als Verhütung mit Schmerzen im Bindegewebe, Bewegungsapparat, in Gelenken und im Kopf wegen des komplexeren weiblichen Hormonsystems. Wissenschaftliche Studien belegen heute, dass die stärksten Schmerzen Menschen zwischen 14 und 35 Jahren erleiden. Gründe dafür sind nachweisbar: die hohen Leistungsanforderungen in Beruf und Karriere-Ansprüche, Frauen durchleben den Karriere-Konflikt, und in der Freizeit bewegen wir uns weitaus weniger wegen des digitalen Zeitalters. Vor 50 Jahren war der Mensch noch weitaus mehr an der frischen Luft am Arbeiten und war erd- bzw. naturverbundener: ein Bandscheibenvorfall Anfang 30 ist längst kein Einzelfall mehr!

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    Text von Antonella Chiarella, dipl. Komplementär-Therapeutin des med. Rücken-Centers.

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