Pessare

by | 23. Sep. 2023

Das Pessar; ein uraltes und bewährtes Hilfsmittel bei Organ-Senkung und Inkontinenz.

Zur Vermeidung und zur Therapie von Senkung und Inkontinenz ist eine aufrechte Körperhaltung, das richtige WC-Verhalten und das Training des Beckenbodens wichtig – wie auch der rumpfstabilisierenden-Muskulatur, was ich in den letzten Jahren in dieser Kolumne unter verschiedenen Perspektiven wiederholt aufgezeigt habe. Diesmal stelle ich ein uraltes Hilfsmittel für Frauen vor. Das Pessar. Dies kann, zusammen mit den erwähnten Massnahmen, den betroffenen Frauen helfen beschwerdefrei zu sein.

Pessare sind nichts Neues. Schon seit Anbeginn der Menschheit werden solche verwendet. Bei Ausgrabungen wurden Pessare aus verschiedensten Materialien gefunden, wie aus Ton, Knochen, Stein, Bronze, Gold, Glas und aus Porzellan. Heute sind die meisten Pessare aus Silikon.

Die Senkung der Organe war schon immer ein Thema bei Frauen, denn strenge körperliche Arbeit, Kinder gebären und unser – im Vergleich zum Mann – weiches und lockeres Gewebe verliert mit den Lebensjahren und besonders nach Geburten seine Spannkraft.

Früher waren die Pessare meist zapfen-, schalen- oder ringförmig, heute gibt es ganz unterschiedliche Formen.

Das Pessar wird von der Frau selbständig, ähnlich wie ein Tampon, vaginal eingeführt. Am Abend oder nach körperlicher Aktivität wird dieses wieder rausgenommen, auch wie beim Tampon einfach am Faden ziehen, oder zuerst mit dem Finger das Vakuum lösen und dann entfernen – je nach Modell.

Mit warmem Wasser und einer milden Seife wird das Pessar gereinigt und ist wieder bereit für den nächsten Gebrauch.

Je nach Situation verwendet die Frau das Pessar täglich oder nur bei Bedarf. Dies kann vor dem Sport sein, vor einer Bergwanderung oder bei sonstigen intensiveren körperlichen Betätigungen. Gewisse Pessare, bleiben für ein paar Wochen in der Vagina. Diese werden von der Gynäkologin eingesetzt und auch gewechselt. Solche Pessare sind optimal für Frauen, die diese aufgrund ihres Alters oder Behinderung nicht selbst handhaben können.

Das Pessar gibt dem umliegenden Gewebe Stabilität und hindert die Gebärmutter und auch die Blase und die vordere Darmwand sich Richtung Vagina abzusenken.

Speziell zu erwähnen sind die Pessare in Würfelform, diese bilden mit ihren konkaven Einbuchtungen einen Sog und heften sich so an der Vaginalwand fest und hindert das Pessar – aber auch die Organe, runterzurutschen.

Gewisse Pessare (Ringpessar mit Knobel) geben über die Vaginalwand einen Druck auf die Harnröhre und helfen so bei Urin-Inkontinenz die Harnröhre verschlossen zu halten.

Ein neuer Ansatz der Pessar-Therapie, welcher laut Studien vielversprechend ist, sind spezielle Pessare (restifem) für Frauen im Wochenbett und während der Rückbildungszeit. Kurz nach der Geburt soll die junge Mutter – egal wie sie geboren hat und ob sie inkontinent ist oder nicht – mit der Pessar-Therapie beginnen. Dadurch ist das durch die Schwangerschaft und Geburt strapazierte Gewebe entlastet und kann sich dank dieser Unterstützung schneller regenerieren und auch die Organe (Gebärmutter, Blase, Darm) bleiben an ihrem Platz. Denken wir an eine Gewebe-Verletzung an einer anderen Körperstelle, zum Beispiel beim Knie. Da ist es normal, dass wir das Knie mit einem Verband oder einer Schiene zur effizienteren Heilung des Gewebes unterstützen. So hilft restifem dem strapazierten und oft verletzten Gewebe des Geburtskanals zu heilen.

Die Auswahl an Pessaren ist gross. Es ist wichtig, dass je nach Beschwerdebild und Situation der Frau das richtige Modell in der richtigen Grösse gewählt wird. Auch erfahrene Gynäkologinnen gelingt es nicht immer, schon beim ersten Mal das richtige Modell auszuwählen. Hier ist Geduld gefragt, oft braucht es zwei drei Anläufe, bis die Frau sich mit ihrem Pessar wohl fühlt. Ziel ist, dass sie dieses während des Tages nicht wahrnimmt, es ihre Beschwerden behebt oder signifikant mindert und sie es gut selbständig handhaben kann. Zum Einführen des Pessars ist ein Gleitmittel hilfreich. Je nach Situation der Frau macht aber auch eine östrogenhaltige Crème Sinn, um diese gemeinsam mit dem Pessar anzuwenden.

Wer ein Pessar ausprobieren will bespricht dies mit seiner Gynäkologin. Die Kosten der Pessare werden von den Krankenkassen übernommen.

Junge Mütter wenden sich an «Manuellen», hier kann das Pessar restifem für die Zeit der Rückbildung bestellt werden und sie bekommen bei «Manuellen» auch beste telefonische Beratung für eine korrekte Anwendung.

Die Webseite und Beratung von «Manuellen» empfehle ich auch allen Frauen, die sich für gute Produkte (Waschlotionen, Cremes, Gleitmittel etc.) für den Intimbereich interessieren.

Bild: Div. Formen von Pessaren.

 

Bild: Pessar aus Bronze aus der Römerzeit.

So erreichen Sie uns

med. Rücken-Center
Nüschelerstrasse 45
8001 Zürich
+41 44 211 60 80

Telefon: 8 bis 17 Uhr

info@rueckencenter.com

Jubiläum Logo 30 Jahre med. Rücken-Center
Öffnungszeiten

Montag bis Freitag
8 bis 20 Uhr

Samstag 10 bis 13 Uhr

  • 1. Mai: geschlossen
  • Auffahrt Do. 9.5.24: geschlossen
  • Pfingstmontag 20.4.24: geschlossen

Coach Yourself Mitglieder haben auch an den Sonn- und Feiertagen uneingeschränkten Zutritt.

 

Anerkennung

Für Therapie und Training sind wir von den meisten Krankenkassen-Zusatzversicherungen anerkannt.

An ein Trainingsabonnement wird zwischen
CHF 200.– bis CHF 500.–/Jahr übernommen.

Von den Kosten der KomplementärTherapie wird meist 75% rückerstattet.

15 + 7 =