Der Begriff Doula kommt aus dem altgriechischen und bedeutet Dienerin der Frau. Diese begleitet die Frau während der Schwangerschaft und unterstützt sie auch während der Geburt.
Doulas gibt es seit jeher, früher hat man sie nur nicht so genannt. Um 1850 war eine Spitalgeburt eine Seltenheit. Nur Familien, die sich eine Hausgeburt nicht leisten konnten, gingen in sogenannte Entbindungsstationen. Geburt war Frauensache – Doula war die Grossmutter, die Mutter, die Schwester, die Freundin.
Als immer mehr Geburten im Spital stattfanden und Frau nicht mehr in ihrer gewohnten, heimischen Umgebung war, nahm sie ihren Mann mit, um sich in der fremden Umgebung wohler zu fühlen. Zusätzlich gab es früher keine Ärztinnen, Geburt war also nicht mehr Frauensache. Hebammen wurden erst allmählich Teil des Klinikpersonals.
Im 20. Jahrhundert wurde Geburt immer mehr pathologisiert. Die Kaiserschnittrate stieg bei gleichbleibender, tiefer Säuglingssterblichkeit. Man muss deshalb annehmen, dass viele Kaiserschnitte medizinisch nicht notwendig sind (Wunschkaiserschnitte ausgenommen). Der Hebammenmangel ist in aller Munde!
Nachdem in Amerika der Begriff Doula schon länger bekannt ist, weil es da viel weniger Hebammen gibt, wurde er irgendwann auch in unseren Breitengraden immer populärer.
Als Beckenbodenfachfrau – und aus eigner Erfahrung – empfehle ich der schwangeren Frau sich zu überlegen, ob eine Doula für sie eine Unterstützung sein könnte. Fühlt sich die Gebärende in sicheren Händen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine komplikationslose Geburt grösser. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Beckenboden aus und reduziert dadurch allfällige Spätfolgen.