Best Friend

Best Friend

Kreuz und Beckenboden sind «best friend»

Plagt Sie Ihr Kreuz? Schiesst manchmal die Hexe in Ihren Rücken?

Sie bringen Ihre Rückenbeschwerden einfach nicht weg, obwohl Sie regelmässig Ihre Übungen machen?

Ihr Beckenboden ist der beste Freund Ihres Rückens, wie auch die Bauchmuskeln. Diese drei arbeiten zusammen und brauchen einander. Auch über die Faszien sind Bauch, Beckenboden und Rücken miteinander in direkter Verbindung. So sollen auch alle drei ins Training von Rückenschmerzen mit einbezogen werden.

Seit 35 Jahren therapiere ich Klienten mit Rücken- und Beckenboden-Beschwerden.

Hier meine 10 Tipps für «BEST FRIEND» von Rücken und Beckenboden:

1. Beckenboden wahrnehmen

Spüren Sie Ihre Körperöffnungen. Können Sie diese verschliessen und auch wieder loslassen? Können Sie diese auch in sich hineinziehen. Haben Sie eine Vorstellung Ihres Beckenbodens? Tasten Sie sich vom Schambein bis zum Steissbein alles entlang Ihrer Beckenknochen. In diesem knöchernen Rahmen befindet sich der Beckenboden und verschliesst das Becken nach unten.

2. Beckenrollen für eine lockere Lendenwirbelsäule

Bewegen Sie ihr Becken auf alle Seiten. Wie bei einem lateinamerikanischen Tanz. Betonen Sie die Vor- und Rück-Bewegung des Beckens, Ihr Schambein zieht dabei in Richtung Bauchnabel und danach strecken Sie Ihr Steissbein weit nach hinten hinaus. Dies geht im Sitzen, Liegen und Stehen. Wenn Sie ihr Becken bewegen, bewegt sich die Lendenwirbelsäule immer mit.

3. Aufrechte Körper-Haltung

Die Aufrichtung Ihres Körpers mit der Längsspannung der Wirbelsäule befreit den Rücken, wie auch den Beckenboden (und die Bandscheiben, die Wirbelgelenke…) vor andauernden Druckbelastungen. Richten Sie sich auf, kommen Sie aus der Bananen-Haltung raus.

4. Richtiges WC-Verhalten – kein Pressen

Pressen ist auch wieder eine Druckbelastung für Rücken und Beckenboden. Ihr Stuhlgang soll geschmeidig sein. Chronische Verstopfung gehört medizinisch abgeklärt und entsprechend behandelt. Auch beim Wasserlösen lassen Sie sich Zeit, nicht mit Druck den Harnstrahl verstärken, lassen Sie es einfach fliessen.

5. Stabilität im Rumpf

Ihr Beckenboden und die tiefliegenden Rücken- (m. multifidis) und Bauchmuskulatur (m. transversus abdominalis) arbeiten synergistisch (= als Freunde miteinander).

Vor jedem Hochheben einer Last, bei jedem kraftvollen Ziehen oder Stossen eines Wiederstandes immer zuerst den Beckenboden anspannen. So erhalten Sie von selbst auch eine Spannung in Bauch und Rücken, welche die Wirbelsäule stabilisiert und Sie dadurch stärker macht.

6. Beckenboden kräftigen 

Trainieren Sie Ihren Beckenboden. Anspannen (während der Ausatmung) und Loslassen (mit der Einatmung) im Wechsel. Dies über den Tag verteilt immer wieder 5-10 Mal am Stück in verschiedenen Positionen (stehen, sitzen, liegen, beim Gehen, beim Training). Am effizientesten ist das Beckenbodentraining jedoch auf dem PelviPower.

7. Recken und strecken

Heben Sie regelmässig die Arme nach oben und strecken Sie sich genüsslich in die Länge. Auch im Liegen strecken Sie immer mal wieder alle Viere von sich, am besten noch ein grosses Kissen (oder Rolle, oder Ball) unter den Rücken legen.

8. Tägliche Abfolge von Beckenboden- und Rücken-Übungen

Egal ob am Morgen oder Abend, mit der von mir zusammengestellten Abfolge von verschiedenen Übungen in Rücklage mit einem Softball unter dem Gesäss, wirken diese mobilisierend, durchblutend und kräftigend auf Ihre Rücken- und die Beckenbodenmuskulatur. Zudem dehnen und aktivieren Sie Ihre Bauch-, die Oberschenkelinnenseitige- und die Hüftbeugemuskulatur. Den Softball finden Sie in unserem Onlineshop. Die Übungsabfolge zeige ich Ihnen in diesem Film vor: https://www.youtube.com/watch?v=KMIcVukeej4

9. Richtig stehen

Stehen Sie möglichst auf beiden Beinen. Oft hängen wir im Stehen einbeinig und belasten immer das gleiche Bein. In dieser Haltung sind Sie im Becken und im ganzen Rücken schräg und verschoben.

10. Gesunder Lebenstil

Täglich 10’000 Schritte gehen. Genügend Wasser trinken, soviel dass Sie pro Tag 1.5 Liter Urin ausscheiden. Auf basische Ernährung achten. Zweimal wöchentlich ins Krafttraining. Genügend Schlaf, Ängste und Sorgen loslassen. Für Ruhe, Gelassenheit und Entspannung sorgen, damit Ihr Parasympathikus (Anteil vom vegetativen Nervensystem, welcher Heilung, Regeneration und Aufbau ermöglicht) wirken kann.

Brauchen Sie Unterstützung auf Ihrem Weg zum schmerzfreien Rücken?

Kompetent und motiviert steht das Team des med. Rücken-Centers und ich Ihnen zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Terminvereinbarung.

Yvonne Keller, Sept. 2022

SensoPro

SensoPro

SensoPro im med. Rücken-Center

Das Training auf dem SensoPro ist das beste, was Sie für Ihre Koordination und Stabilität tun können!

Sie profitieren von einer verbesserten Balance und einer wertvollen Sturtzprofylaxe.

 

Der Mensch besteht zu über 35% aus Muskulatur, was ungefähr 650 Muskeln entspricht. Bei jeder Bewegung im Alltag, Beruf, Sport und Freizeit sollten diese Muskeln effizient und ökonomisch zusammenarbeiten. Auf die Optimierung, den Erhalt oder die Wiedererlangung dieser Fähigkeit – Koordination – konzentriert sich SensoPro.

Dieses Koordinationsgerät wurde im Rahmen des Sportstudiums an der Uni Bern entwickelt und wird in Münsingen im Kanton Bern produziert. Nebst dem klassischen Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining wird mit dem SensoPro die wichtige Fähigkeit Koordination auf ein neues Level bringen. Einfach in der Anwendung, selbstständig bedienbar und zeitsparend wird der SensoPro von der Rehabilitation bis zum Leistungssport eingesetzt.

Das Training konzentriert sich auf folgende Aspekte:

  • Besseres Gleichgewicht und permanente Stabilität in allen möglichen Situationen (Sport, Freizeit, Alltag etc.)
  • Ökonomisierung des Muskelzusammenspiels: Mehr Leistung, weniger Aufwand!
  • Vermeidung von Fehlbelastungen und Verletzungsprävention: Mehr Sicherheit, mehr Mobilität!
  • verbessert die Rumpfstabilität.
  • Spass und Abwechslung im Training    

Vereinbaren Sie noch heute Ihren ersten Termin auf dem SensoPro. Sie werden erstaunt sein, wie rasch Sie dank diesem Gerät Fortschritte machen.

Film SensoPro

10 Irrtümer über Rückenbeschwerden

10 Irrtümer über Rückenbeschwerden

Irrtümer und falsche Informationen über den richtigen Umgang mit unserer Gesundheit und ganz spezifisch mit unserem Rücken, die aus mangelnden Erkenntnissen weiter verbreitet werden, hören wir in unserem Rücken-Center tagtäglich.

Es kursieren viele Meinungen darüber und sie halten sich hartnäckig. Doch mittlerweile kommt «rückenseidank» mehr Licht in die Therapie- und Trainingswelt hinein. Basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, aus verlässlichen und vorurteilsfreien Studien von höchster Kanzel der Schul- und Komplementär-Medizin herab, kommt Klarheit auch unters Volk. Sicherheit wird geschaffen, und falsche Informationen und mangelnde Kenntnisse weichen für mehr Einsicht im Alltag.

Hier die 10 grössten Irrtümer und die neusten Fakten und  Erkenntnisse:

1. „Schonung hilft bei Rückenschmerzen“. Dies mag bei vielen akuten Beschwerden zutreffen, aber nicht bei den meisten unterschwelligen Rücken-Schmerzen: die häufigsten Gründe für Schmerzen sind Bewegungsmangel, Stoffwechsel-Entgleisung und übersäuertes Gewebe. Muskeln, Bindegewebe und Bandscheiben wollen bewegt, durchblutet und bewässert werden: sie sind wie Schwämme, die sich vollsaugen müssen, um elastisch und vital zu bleiben! Daher ist gesunde alltägliche Aktivität angesagt für einen Rücken im Gleichgewicht. Am besten mit einem Gesundheitstraining gegen den Bewegungsmangel und die einseitige Arbeitsbelastung.

2. „Eine beschädigte Wirbelsäule ist der Grund für Rückenschmerzen“. Dies entspricht leider nicht der Realität! Beginnende nicht akute Schmerzen oder ernsthafte Verletzungen wie Bandscheibenvorfälle und eingeklemmte Nerven oder Brüche basieren zu 90 % auf Bewegungsmangel und einer schlechten Körperhaltung, sowie einem Kalorien-Ueberschuss und dem resultierenden übersäuerten Körpergewebe. Woraus dann schlussendlich Rheuma, Arthritis und Arthrosen und anderen Struktur-Erkrankungen entstehen können.

3. „Stehen belastet – sitzen entspannt“. Irrtum! Zwar fühlt sich dies so an, aber bei geradem Stehen entsteht ein ausgewogener Druck von 100 % auf den Bandscheiben, beim Sitzen erhöht er sich auf 140 %. Sportstudien haben bewiesen, dass bei einer nach vorn gekrümmten Haltung der Druck sogar auf 200 % steigt! Also «Sitzen» schadet dem Rücken am meisten.

4. „Der Hexenschuss ist ein Bandscheibenvorfall.“ Irrtum! Ein Hexenschuss (Lumbago) ist ein akutes Geschehen der Wirbelsäule, meist eine Verrenkug eines Facettengelenks und entsteht oft bei einer „blöden Bewegung“. Die „blöde Bewegung“ entsteht in der Regel aus einem Bücken mit rundem Rücken und gleichzeitigem Drehen der Wirbelsäule.  Nach dem „Schuss“ folgt eine schmerzhafte Verspannung der umliegenden Muskulatur. Erkrankungen wie Arthrosen, Osteoporose, Bandscheiben-Abnützungen und rheumatische Krankheiten können einen Hexenschuss begünstigen.

5. „Eine harte Matratze tut dem Rücken gut“. Diese Meinung gehört nun wirklich zur vergangenen «Grossmutter’s Zeit»! Leider führen harte Matratzen zu Fehlstellungen der Körperhaltung und ganz spezifisch des gesamten Rückens während des Schlafens. Für den Kauf einer passenden Matratzen-Qualität und -Härte einschliesslich eines passenden Kopfkissens, für Seitenschlaf, Rückenschlaf, Schlafen währende der Schwangerschaft oder Bettlägerigkeit sollte eine Matratzen-Fachperson aufgesucht werden. Folgen einer schlechten Liegeposition  auf der falschen Matratze sind chronische Schmerzen, schlechter Schlaf und Taubheitsgefühle in den Gliedmassen wegen den Druckstellen.

6. „Körperliche Belastungen schädigen den Rücken“. Nur bedingt! Wer zum Beispiel über lange Zeit körperliche Aktivitäten, einschliesslich Sport oder Training, mit einseitigen Bewegungen betreibt, schädigt auf die Dauer seinen Rücken. Hauptursache für Rückenschmerzen bleibt jedoch ein «unausgewogener Lebensstil». Ein geschultes Körperbewusstsein durch einen achtsamen, aktiven Umgang mit unserem Körper und Rücken ist die beste Prävention für einen gesunden Rücken und Schutz gegen Rückenschmerzen.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass nur 5 % der Wirbel-Abnutzung auf einseitige Bewegung zurückgehen. Hauptursachen sind doch Aktivitätsmangel bzw. Trägheit: wer dann viele Kisten im Frühling herumschleppt bei einem Wohnungsumzug oder Frühlingsputz, erleidet dann leider Verspannungen und akute Schmerzen wie aus dem Nichts!

7. „Leichte Beschwerden verschwinden von ganz alleine“. Das ist fast richtig, denn nicht jeder Schmerz muss durch einen Arzt oder Therapeuten behandelt oder operiert werden, aber dennoch verschwinden Schmerzen nicht von ganz alleine. Am besten holen Sie sich fachlichen Rat und achten auf einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung und Krafttraining. Nur so vergehen die Schmerzen nachhaltig.

8. „Bandscheibenvorfall: nur Operationen können helfen“. Auch das galt früher! Mit neuen achtsamen und individuell angepassten Therapien und minimalinvasiven OP-Methoden können heute Experten über 80 % der Bandscheibenvorfälle und Erkrankungen des Bewegungsapparates erfolgreich behandeln. Grosse Erfolge bei Bandscheibenvorwölbungen und -vorfälle können auch die Wirbel-Katheter-Therapie, Bandscheibenlaser und neustens auch Stammzellen-Transplantationen sein.

9. „Kälte macht den Rücken anfällig für den Schmerz“. Ja, richtig: viele Menschen sind empfindlich auf Kälte und spüren die Kälte und kalte Feuchtigkeit in der Luft im Winter mehr als andere, weil ihr Körpergewebe noch steifer wird. Nein, nicht richtig ist, dass Kälte immer Beschwerden verursacht. Der akute Bewegungsmangel und mangelnde frische Luft in kalten und regnerischen Zeiten führt zu steifen Muskeln aufgrund schlechter Durchblutung und reduziertem Stoffwechsel bzw. ausbleibender Entschlackung. Der Rücken meldet sich dann schmerzgepeinigter!

10. „Rückenbeschwerden treten nur im Alter auf“. Das ist definitiv falsch: denn schon 30 % aller Schüler unter 18 Jahren leiden heutzutage an Rückenschmerzen und auch schon an Migräne. Hauptsächlich Mädchen und junge Frauen reagieren auf den Bewegungsmangel, einseitige und unausgewogene Ernährung und Hormonbehandlung als Verhütung mit Schmerzen im Bindegewebe, Bewegungsapparat, in Gelenken und im Kopf wegen des komplexeren weiblichen Hormonsystems. Wissenschaftliche Studien belegen heute, dass die stärksten Schmerzen Menschen zwischen 14 und 35 Jahren erleiden. Gründe dafür sind nachweisbar: die hohen Leistungsanforderungen in Beruf und Karriere-Ansprüche, Frauen durchleben den Karriere-Konflikt, und in der Freizeit bewegen wir uns weitaus weniger wegen des digitalen Zeitalters. Vor 50 Jahren war der Mensch noch weitaus mehr an der frischen Luft am Arbeiten und war erd- bzw. naturverbundener: ein Bandscheibenvorfall Anfang 30 ist längst kein Einzelfall mehr!

    Haben Sie Fragen zu diesem Text? Oder möchten Sie weitere Infos? Rufen Sie uns an oder kommen Sie zu uns an die Theke oder vereinbaren Sie hier Ihren Online-  Termin.  Wir freuen uns auf Sie!

    Text von Antonella Chiarella, dipl. Komplementär-Therapeutin des med. Rücken-Centers.

    Wenn sich die Organe senken

    Wenn sich die Organe senken

    Wenn sich die Organe senken.

     

    Vielen Frauen ist nicht bewusst, dass sie eine Organsenkung haben. Denn oft macht eine leichte Senkung keine Beschwerden. Etwa 30% der Frauen um die 45 Jahre, die entbunden haben, sind davon betroffen.

    Aber auch bei Frauen mit chronischem Husten, Übergewicht und mit körperlich strenger Arbeit ober bei solchen die wegen Verstopfung pressen müssen, senken sich die Organe.

    Im Alter häufen sich Senkungs- und Beckenbodenbeschwerden zusätzlich aufgrund der Veränderung des Gewebes und Muskelschwäche.

    Meist ist es die Blase die sich senkt (Zystozele) und sich dadurch oft nicht mehr vollständig entleeren lässt. Die Harnröhre und die vordere Scheidenwand werden meist mit nach unten gezogen, die Gebärmutter richtet sich dadurch auf und der Muttermund sinkt in die Vagina hinab.

    Frauen können in jungen Jahren ihren Muttermund meist fast nicht ertasten und erschrecken dann nach der Entbindung, dass dieser nun so weit unten spürbar ist.

    Auch der Enddarm kann sich senken und zu einer Rektozele führen. Es wird auch oft von einer vorderen oder hinteren Scheidenwandsenkung gesprochen. Dabei senkt sich die Blase in die vordere Scheidenwand, der Enddarm in die hintere ab. Auch Teile des Dünndarms können sich senken, wie der gesamte Beckenboden.

    Die ersten Symptome einer Senkung sind ein Schweregefühl, Druck nach unten und oft auch ein Fremdkörpergefühl. Frauen berichten auch, dass sie das Gefühl haben, etwas rutsche heraus. Weitere Symptome sind Schmerzen im Unterleib, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Inkontinenz. Meist nehmen die Beschwerden am Abend oder bei längerer körperlichen Anstrengung zu.

    Beim klassischen Untersuch in Rückenlage ist eine leichte Senkung oft nicht feststellbar, doch die betroffene Frau spürt im Alltag, dass etwas nicht stimmt.

    Eine Senkung wird in 1 – 4 Schweregrade eingeteilt. 1-2 ist eine leichte bis mittlere Senkung, bei 3 sind die Organe schon bis zu den Körperöffnungen abgesenkt und bei 4 schieben sie sich aus der Körperöffnung hinaus. Da wird von einem Prolaps gesprochen.

    Was hilft bei einer Senkung? Was ist die beste Prävention?

    Regelmässige Entlastungshaltungen ausführen. Sogenannte Umkehrpositionen sind Positionen, bei welchen der Beckenboden erhöht ist und so die Organe wieder an ihren Ort zurück finden. ZB: Knieellbogen-Lage, Brücke, Kerze, Becken auf Softball etc.

    Wichtig: Im Bett vor dem Schlafen noch einen Moment mit dem Becken in die Brücke hochgehen, so dass die Organe während der Nacht am richtigen Ort liegen und sich hier wieder festigen können.

    Beckenbodentraining Bestehend aus Wahrnehmungs-, Kräftigungs- und Entspannungsübungen in verschiedenen Positionen unter Einbezug der Atmung und Körperhaltung  – siehe Beckenboden-Recovery. Optimiert wird dieses mit dem Training auf dem PelviPower (Magnetfeld) und visualisiert mit dem Biofeedbacktrainier.

    Kein Pressen! Bei jedem Pressen werden die Organe mit Kraft nach unten geschoben. Deshalb Verstopfungen vermeiden und für einen geschmeidigen Stuhlgang besorgt sein. Unterstützend ist auch, wenn auf dem WC unter die Füsse eine Erhöhung gestellt wird, damit die Knie höher als das Hüftgelenk sind, so stimmt der Winkel im Becken für eine einfache Ausscheidung.

    Auch bei Kraftanstrengungen im Alltag und beim Krafttraining anstelle zu pressen hörbar ausatmen.

    Gute Körperhaltung. Immer wieder in die Längsspannung kommen. Situationen vermeiden, wo über lange Zeit die Wirbelsäule krumm ist  – wie oft am Computer, «hängend» im Sofa etc. Die Distanz zwischen Schambein und Brustbein soll immer so lang sein, wie bei einer korrekten, langgezogenen Körperhaltung. Krumme Haltung ist immer belastend für die Organe und den Beckenboden und begünstigt die Senkung. Dies ist auch im Training zu beachten. Crunches schieben die Organe nach unten. Die Bauchmuskeln sollen besser mit Alternativ-Übungen ohne Bauchraumkomprimierung trainiert werden.

    Impacts vermeiden oder richtig dosieren. Hüpfen, springen sei dies Joggen oder auf dem Trampolin sind bei lockeren und gesenkten Organen nicht förderlich für eine Verbesserung der Situation. Sind Körperhaltung (Längsspannung), Rumpfstabilität und Bindegewebe gut, können im richtigen (individuell) Mass Impacts okay sein.

    Weiter hilft es, Übergewicht zu reduzieren und lebenslang für eine gute Rumpfstabilisation und allgemeine körperliche Fitness bemüht zu sein.

    Ein Pessar, Ring oder Würfel aus Silikon, oder ähnliches ist ein gutes Hilfsmittel um das Runterrutschen der Organe zu verhindern. Dies wird von der Frau vaginal eingeführt. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.

    Helfen alle diese Massnahmen zu wenig und die Senkung ist sehr ausgeprägt, kann eine Operation die Beschwerden lindern. Eine Entfernung der Gebärmutter ist meist nicht nötig.

     

    Im Laufe des Lebens gibt unser Gewebe der Schwerkraft nach, doch mit einem aktiven und gesunden Lebensstil kann dies in Grenzen gehalten werden. Mit den beschriebenen Massnahmen hatten schon viele Frauen grossen Erfolg.

    An alle Betroffenen, Sie sind nicht alleine. Holen Sie sich Unterstützung. Bei Fragen oder Anmerkungen freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.

     

    Yvonne Keller, Beckenboden-Recovery

    med. Rücken-Center Zürich

    1. November 2021

     

     

    Was ist eine Doula?

    Was ist eine Doula?

    Der Begriff Doula kommt aus dem altgriechischen und bedeutet Dienerin der Frau. Diese begleitet die Frau während der Schwangerschaft und unterstützt sie auch während der Geburt.

    Doulas gibt es seit jeher, früher hat man sie nur nicht so genannt. Um 1850 war eine Spitalgeburt eine Seltenheit. Nur Familien, die sich eine Hausgeburt nicht leisten konnten, gingen in sogenannte Entbindungsstationen. Geburt war Frauensache – Doula war die Grossmutter, die Mutter, die Schwester, die Freundin.

    Als immer mehr Geburten im Spital stattfanden und Frau nicht mehr in ihrer gewohnten, heimischen Umgebung war, nahm sie ihren Mann mit, um sich in der fremden Umgebung wohler zu fühlen. Zusätzlich gab es früher keine Ärztinnen, Geburt war also nicht mehr Frauensache. Hebammen wurden erst allmählich Teil des Klinikpersonals.

    Im 20. Jahrhundert wurde Geburt immer mehr pathologisiert. Die Kaiserschnittrate stieg bei gleichbleibender, tiefer Säuglingssterblichkeit. Man muss deshalb annehmen, dass viele Kaiserschnitte medizinisch nicht notwendig sind (Wunschkaiserschnitte ausgenommen). Der Hebammenmangel ist in aller Munde!

    Nachdem in Amerika der Begriff Doula schon länger bekannt ist, weil es da viel weniger Hebammen gibt, wurde er irgendwann auch in unseren Breitengraden immer populärer.

    Als Beckenbodenfachfrau – und aus eigner Erfahrung – empfehle ich der schwangeren Frau sich zu überlegen, ob eine Doula für sie eine Unterstützung sein könnte. Fühlt sich die Gebärende in sicheren Händen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine komplikationslose Geburt grösser. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Beckenboden aus und reduziert dadurch allfällige Spätfolgen.

    Doula Netzwerk Schweiz

    Kontakt Rahel Fabris Doula Zürich Limmattal

    Podcast Traumkind

    Proteine

    Proteine

    Proteine, Bausteine des Körpers

    Ohne Proteine, auch Eiweiss genannt, ist kein Leben möglich.

    Eine ausgewogene Ernährung besteht aus den drei Makronährstoffen: Kohlenhydrate (Teigwaren, Brot, Reis, Mais…), Fette (Öl, Butter, Nüsse…) und Proteine (Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Fleisch…).

    Für was sind Proteine wichtig?

    • für den Zellaufbau unserer Muskeln, Knochen, Knorpel, Bindegewebe, Haut, Haare, Nägel…
    • für die Regeneration
    • für unser Immunsystem
    • für den Aufbau von Enzymen und Hormonen
    • für die Übertragung von Nervenimpulsen
    • für den Transport von Sauerstoff und Fetten
    • für den Aufbau von Kollagen, Antikörpern, Gerinnungsfaktoren

    Der Körper benötigt mindestens ca. 0.8g / kg Körpergewicht Proteine pro Tag. Beim Aufbau von Muskulatur bis zu 2 g/kg Körpergewicht pro Tag.

    Das heisst bei zirka 60 kg Körpergewicht: zirka 60 Gramm (bis 120 Gramm) Proteine pro Tag. Oder einfach gesagt: so schwer wie ich bin, so viel Gramm Protein brauche ich pro Tag. Bei drei Mahlzeiten am Tag sind dies pro Mahlzeit 20 Gramm.

    Es gibt folgende Proteine:

    Pflanzliche Proteine sind wesentlich leichter zu verstoffwechseln als Eiweisse tierischer Herkunft. Durch den geringeren Energieaufwand bei der Verstoffwechselung des pflanzlichen Eiweisses baut der Körper Energiereserven auf, die ihm zusätzliche Power geben. Gutes Eiweiss ist in den meiste Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja (Tofu) und in Produkten wie Quorn und Seitan vorhanden. Hier ist auf biologischen Anbau zu achten.

    Kleine Geschichtsstunde: Mit dem Wachstum der Bevölkerung in Europa nahm der Anbau von Eiweißpflanzen zu. Aufgrund ihrer guten Eigenschaften zur Vorratshaltung und ihrer sättigenden Wirkung betrug der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Hülsenfrüchten um 1850 noch 20 kg. Heute sind sie etwas in Vergessenheit geraten und der Verbrauch beträgt gerade mal 500 g pro Jahr – Tendenz jedoch wieder steigend! Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung spielen Hülsenfrüchte nämlich eine immer wichtigere Rolle – nicht nur für Menschen, die auf tierisches Eiweiß verzichten müssen oder wollen.

    Tierische Eiweisse in Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern haben einen sehr hohen Anteil an Purinen (Harnsäure), die massgeblich an der Übersäuerung des Körpers beteiligt sind.

    In jenen Mengen, wie sie heute von vielen Menschen verzehrt werden, sind sie daher eher als schädlich zu bezeichnen.

    Wer häufig grössere Mengen an Fleisch und Wurstwaren verzehrt, führt seinem Körper nicht nur ständig ein Übermass an Eiweissen, sondern auch reichlich Chemikalien und Purine zu. Überschüssiges tierisches Eiweiss wird im Körper gespeichert, in das Bindegewebe und die Blutgefässe eingelagert (Arteriosklerose!). 100 Gramm Poulet oder rotes Fleisch sind pro Mahlzeit mit über 20 gr. Eiweiss genug.

    Fischeiweiss ist grundsätzlich leichter verdaulich und ein guter Eiweissliferant. Auch liefert Fisch die in der modernen Ernährung oft seltenen Omega-3-Fettsäuren.

    Milch sollte eher wenig und wenn, in angesäuerter Form (Joghurt, Quark, Skyr, Dickmilch, Kefir…) verzehrt werden. Mandelmilch (ungesüsst) ist eine gute Alternative.

    Eier weisen die höchste biologische Wertigkeit an Nahrungsproteinen auf, sind reich an Fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) und enthalten das wertvolle Lezithin.

    Das Wertvollste ist das Eigelb, da fast alle Nährstoffe darin enthalten sind. Das Eiklar besteht hauptsächlich aus Wasser. Eier weisen einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin auf. Das ebenfalls enthaltene Lezithin kann viel Cholesterin im Darm binden und zur Ausscheidung bringen. Somit sind Eier als «Cholesterinbomben» entschärft!

    Eine grosse Rolle für den Nährstoffgehalt spielt die Fütterung und Haltung der Hühner.

    Eier sind umso leichter verdaulich, desto weniger stark gebraten oder gekocht sie sind.

    Protein-Tabelle:

    Text von Karin Then, dipl. Naturheilpraktikerin TEN

    Ergänzt durch Linda Spirig, Mitarbeiterin im med. Rücken-Center und Spezialistin für Bewegungs- und Gesundheitsförderung, im Rahmen des Vortrags „Proteine“ am Gesundheitsabend 2022 im med. Rücken-Center.

    Haben Sie weitere Fragen zu den Proteinen oder zum Theam Ernährung?  Wenden Sie sich an Linda Spirig (Sportler und gesunde Trainierende)  oder  Karin Then, Ernährungsberatung (Krankenkassen anerkannt).

    Betriebliches Gesundheitsmanagement im med. Rücken-Center

    Betriebliches Gesundheitsmanagement im med. Rücken-Center

    Unsere Dienstleistung besteht aus Therapie und Training  – wir geben alles für die Gesundheit unserer Klienten. Doch damit auch wir als Team und jede einzelne MitarbeiterIn möglichst gesund bleiben, ist das med. Rücken-Center als Arbeitsgeberin mitverantwortlich.

    Was wir im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements alles in unserem Team umsetzen, zeigen wir im Firmen-Portrait mit Film (realisiert von der Gesundheitsdirektion des Kanton Zürichs für „Prävention und Gesundheitsförderung“) auf.

    Praxisbeispiel Kleinbetrieb mit Film: Gesundheitsförderung im med. Rücken-Center 

    Die 7 Trainingsprinzipien

    Die 7 Trainingsprinzipien

    In der Trainingswissenschaft sind sogenannte Trainingsprinzipien definiert. Dies sind sieben Regeln, die einzuhalten sind, damit das Training seine gewünschte Wirkung zeigt und ein Trainingserfolg verzeichnet wird. Diese Prinzipien gelten für alle, egal ob jemand in der Rehabilitation ist, aus präventiven Gründen seine Gesundheit erhalten will, Körperfett verlieren, Muskelkraft steigern, Rückenschmerzen beseitigen oder sich im Leistungssport bewegt.

    Die 7 Trainingsprinzipien

    1. Prinzip des trainingswirksamen Reizes
    2. Prinzip der progressiven Belastungssteigerung
    3. Prinzip der variierenden Belastung
    4. Prinzip der optimalen Relation zwischen Belastung und Erholung
    5. Prinzip der Dauerhaftigkeit und Kontinuität
    6. Prinzip der Individualität und Altersgemäßheit
    7. Prinzip der Periodisierung und Zyklisierung

    1. Prinzip des trainingswirksamen Reizes

    Ohne die richtige Intensität im Training, finden keine Anpassungsreaktionen im Körper statt – keine Muskeln werden aufgebaut, die Ausdauer nicht verbessert oder das Lauftempo nicht gesteigert.

    Das Grundprinzip bildet das Prinzip der Superkompensation.

    Ohne Training befindet sich der Körper im Gleichgewicht. Der richtige Trainingsreiz führt zu einer Störung dieses Gleichgewichts

    Wenn der Körper einen Trainingsreiz erfährt, wird er dadurch ermüden, das heisst kurzfristig tritt eine Leistungsminderung ein, weil bestimmte Energiereserven aufgebraucht wurden. In der anschliessenden Pause erholt sich der Körper wieder. Da der Körper diese Ermüdung jedoch nicht ständig erfahren will, erholt er sich nicht nur bis er das alte Leistungsniveau wieder erreicht hat, sondern entwickelt bestimmte Strukturen im Körper sogar über dieses alte Level hinaus. Diese «Überentwicklung» ist die sog. Superkompensatio

    Wird nun der nächste Trainingsreiz genau auf dem Gipfel dieser Superkompensation gesetzt, wird die nachfolgende Ermüdung nicht mehr so stark ausfallen und anschliessende Erholungsphase sorgt wiederum für eine erneute Superkompensation.

    Das Prinzip der Superkompensation.

    Ein grundlegender Fehler im Training ist es demzufolge, wenn der nächste Trainingsreiz zu früh, also noch in der laufenden Erholung gesetzt wird. Wer dies häufig so macht und seine Regeneration missachtet, wird im Laufe der Zeit dauerhaft an Leistungsfähigkeit einbüssen. Genauso fehlerhaft ist es aber, wenn der nächste Trainingsreiz zu spät kommt, denn dann ist die Superkompensation wieder abgeflacht und man bleibt auf seinem alten Leistungsniveau sitzen.

    Aus diesem Prinzip lässt sich also die allerwichtigste Grundregel für den Trainingserfolg ableiten: Regelmässigkeit und Konstanz! Ein gesetztes Ziel erreichen Sie nicht nach dem Lust – und Launeprinzip!

    2. Prinzip der progressiven Belastungssteigerung

    Gleichbleibende Reize verlieren auf die Dauer ihre Wirksamkeit. Der Körper hat sich an die Belastung angepasst. Das Training stagniert. Um weiter Fortschritte zu erreichen, muss in gewissen Zeitabständen die Trainingsbelastung gesteigert werden.

    Die Trainingsbelastung kann auf verschiedene Weisen gesteigert werden:

    Erhöhung der Trainingshäufigkeit (Trainingseinheiten pro Woche).
    Erhöhung des Belastungsumfanges.
    Steigerung der Belastungsdichte (z.B. Verkürzen von Pausenzeiten).
    Erhöhung der Belastungsintensität (Z.B. mehr Gewicht).

    Je nach Trainingslevel kann die Belastung allmählich oder sprunghaft gesteigert werden. Anfänger sollten die Belastung in kleinen Schritten (allmählich) erhöhen. Dabei gilt die Regel: Umfang vor Intensität.

    Fortgeschrittene oder Leistungssportler müssen die Trainingsbelastung sprunghaft steigern, um überhaupt noch weitere Fortschritte zu erreichen. Da eine Umfangssteigerung kaum noch möglich ist, wird die Intensität gesteigert. 

    3. Prinzip der variierenden Belastung

    Auch gleichbleibende Übungen und Trainingsmethoden können zu einem Stillstand führen. Wichtig ist, immer wieder die Monotonie des Trainings zu durchbrechen und Abwechslung rein zu bringen.

    Die Trainingsbelastung kann auf verschiedenen Arten variiert werden. Folgende Möglichkeiten bestehen um die Belastungsmonotonie zu verändern:  

    • Neue Übungen integrieren
    • Andere Trainingsmethoden auswählen
    • Dauer der Übungsausführung (time under tension) verändern
    • Pausenzeiten verkürzen
    • Trainingsintensität erhöhen (z.B. Umfang, Dichte)
    • Bewegungsdynamik verändern

    Die Variation im Training kann zusätzlich die Motivation für das Training erhöhen. 

    4. Prinzip der optimalen relation zwischen Belastung und Erholung

    Egal welches Trainingsziel Sie verfolgen, Ihr Körper braucht genügend Zeit zur Regeneration.

    Zu kurze Erholungsphasen mindern nicht nur den Trainingserfolg, sondern können auch zu Verletzungen und Motivationsproblemen führen. Die Gefahr eines Übertrainings besteht.

    Zu lange Regenerationsphasen führen zum Verlust der Anpassungsreaktionen Nun ist die Sache allerdings etwas komplizierter als sie auf den ersten Blick erscheint, denn der Grad der Ermüdung und die Geschwindigkeit der Erholung unterliegen zahlreichen Einflussfaktoren. Je intensiver das Training war, desto tiefgreifender ist die Ermüdung. Je besser die Ernährung, der Schlaf, das Stressmanagement etc. ist, desto besser und schneller verläuft die Erholung. Eine jüngere Person erholt sich schneller als ein älterer Mensch. Von bereits «gewohnten» Trainingsformen erholt man sich schneller, als von Trainingsarten, die man noch nie absolviert hat. Nach einem Ausdauertraining verlaufen andere Erholungsprozesse als nach einem Krafttraining.

    Es liegt also auf der Hand, dass die Ermüdung und Erholung nicht standardisiert für alle gleich sein können, weshalb eine erfahrene Fachperson hier sehr wichtig ist, um das Training zu steuern.

     

    Relation zwischen Belastung und Erholung

      

    5. Prinzip der Dauerhaftigkeit und Kontinuität

    Ein einmaliges Training führt zu keinem Erfolg. Um das Trainingsziel zu erreichen und zu erhalten, muss das Training mehrfach und über einen längeren Zeitraum wiederholt werden.

    Bleiben die Belastungen aus, fällt der Körper auf das Ausgangsniveau zurück.

    6. Prinzip der Periodisierung und Zyklisierung

    Niemand kann das ganze Jahr in Topform sein. Insbesondere für Profi- und Leistungssportler ist es wichtig, ein Trainingsjahr in verschiedene Zyklen einzuteilen. So schaffen sie es, in der Wettkampfphase in Höchstform zu sein.

    Auch im Fitnesstraining ist es notwendig, den Trainingsplan in gewissen Zeitabständen systematisch zu verändern. Dabei können beispielsweise Übungen, Satzzahlen, Wiederholungszahlen oder Pausenzeiten verändert werden.

    Durch eine Periodisierung kann die Leistung längerfristig verbessert werden. Es sollten sich Phasen mit starker körperlicher Belastung mit Phasen reduzierter körperlicher Belastung abwechseln.

    Die Zyklen können dabei unterschiedlich lang sein. Auch müssen nicht immer alle Übungen ausgewechselt werden.

    7. Prinzip der Individualität und Altersgemäßheit

    Die körperlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse spielen ebenfalls eine große Rolle. So müssen beispielsweise das Alter, die Anatomie, Verletzungen und Erfahrungen bei der Planung berücksichtigt werden.

     

    Ihr Trainingsplan soll zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passen.
    Vereinbaren Sie hier mit uns Ihre nächste Trainingsplanbesprechung.

    Yvonne Keller, med. Rücken-Center, Zürich

     

    Quellen:
    André Tummer, Chefredaktor des Fachmagazin Bewegungsmedizin
    Deborah Werner, Fitness Editor & Fitness-Ökonomin

     

    Schmerzen im Becken – Hilfe zur Selbsthilfe

    Schmerzen im Becken – Hilfe zur Selbsthilfe

    Verspannter Beckenboden

    Besonders Männer – aber auch Frauen leiden an Schmerzen im Becken. Grund dafür sind meist verspannte Becken(boden)-Muskeln. Die Schmerzen sind ganz unterschiedlich und variieren zwischen akuten Krämpfen, Stechen, Ziehen oder dumpfem Pochen.  Diese können ständig da sein, oder nur zu gewissen Zeiten, beim Sitzen, nach dem Orgasmus, oder beim Sport. Unterschiedlich ist auch der Ort des Schmerzes. Bei einigen ist dieser tief im Becken, bei anderen beim Anus, oder seitlichem Beckenboden. Oftmals suchen die Betroffenen sich über lange Zeit immer wieder mehr oder weniger erfolglos Hilfe an verschiedensten Orten. Die Ursache für diese Verspannungen und Schmerzen im Becken sind unterschiedlich und komplex. Eine ärztliche Abklärung ist wichtig, doch oft wird bei diesen Beschwerden nichts gefunden.

    Die Erfahrung vieler zeigt, dass nur ein Wechsel des Lebensstils nachhaltig und ohne Medikamente erfolgreich ist. Dank den folgenden Massnahmen – welche für die meisten hilfreich sind – aber sicher individuell angepasst und ergänzt werden sollen – konnten schon viele Betroffene sich selbst von ihren Beschwerden befreien.

    Stressabbau: Unter Druck bekommen die einen Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen. Bei anderen reagiert die Muskulatur des Beckens mit Schmerzen. Sich stets im Hamsterrad zu befinden ist nicht der Sinn des Lebens und unser Körper wehrt sich dagegen auf die eine oder andere Weise. Nehmen Sie die Anzeichen ernst. Nur in der Ruhe und Entspannung können wir uns regenerieren und heilen. Im Hamsterrad sind wir auf der «Flucht» und der Körper unterstütz  hauptsächlich die lebensnotwendigen Systeme, alles andere muss warten, bis wieder die Zeit der Sicherheit und Pause eintritt. Geben Sie sich diese Pause jeden Tag.

    Pause: Tägliche Pausen (mind. 20 Min.) sind ein Muss bei Beckenschmerzen. Versuchen Sie Autogenes-Training, Meditation, Muskelrelaxation nach Jacobus oder Achtsamkeitsübungen aus. Es gibt viele verschiedene Apps, CDs etc. die Sie anleiten und unterstützen.

    Einfach zwischendurch die Augen schliessen, die Gedanken ziehen lassen, bewusst in den Bauch atmen, die Achtsamkeit dem Atem schenken mit den Fragen: «wo geht mein Atem hin, wo bewegt er mich, wohin kann ich ihn locken» ist auch sehr wertvoll. Achten Sie auf genügend Schlaf.

    Massage: Eine Massage und das Drücken von verspannten Stellen hilft an verschieden Orten des Körpers, so auch beim Beckenboden. Massieren Sie sich selbst den Bauch und den Beckenboden. Besonders die Ansatzstellen an den Beckenknochen. Die Massage des Beckenbodens geht am einfachsten in Seitenlage mit einem Kissen zwischen den Knien. Auch  anal und/oder vaginal ist eine Massage des Beckenbodens wichtig. Suchen Sie dabei etwa 2-5 cm innerlich an den Seitenwänden nach verspannten Stellen ihres Beckenbodens. Dies kann manuell oder mit einem Hilfsmittel (Therawand.com) ausgeführt werden.

    Bauchatmung: Der Atem folgt dem Fokus. Wer die ganze Zeit im Kopf ist, atmet auch nur «oben». Immer wieder bewusst in den Bauch runter atmen. Durch die daraus entstehende Organbewegung kommt auch Bewegung ins Becken und lockert die Beckenmuskulatur. Der Beckenboden schwingt bei jedem Atemzug mit dem Zwerchfell mit – doch nur in der aufrechten Haltung!

    Haltung: Wer ständig krumm da sitzt, schiebt sich dabei die Bauch-Organe nach unten. Dies schwächt/verspannt den Beckenboden und blockiert die Atembewegung. Also aufrecht bleiben. Immer wieder in die Längsspannung kommen! Dafür brauchen wir eine stabilisierende Rumpfmuskulatur. Dazu benötigen wir ein regelmässiges Krafttraining.

    Squats: Führen Sie mehrmals wöchentlich ein Beinmuskeltraining mit Squats (Kniebeuge) durch, dies fördert die Durchblutung im Becken.

    Beckenbodentraining: Die differenzierte Wahrnehmung über das Anspannen und Loslassen der Beckenbodenmuskulatur ist sehr wichtig. Am einfachsten geht die Schulung mit Hilfe des Biofeedbacktrainers.  Dieses einfache Hilfsmittel zeigt an, wie gut der Beckenboden angespannt und losgelassen werden kann.

    Dehnen: Lange geschmeidige Muskeln erreichen Sie mit täglichem Dehnen der  Gesäss- und Beckenmuskulatur (besonders Piriformis, Iliopsoas, Ab- und Adduktoren). Um den Beckenboden zu dehnen setzen Sie sich für ein paar Minuten auf einen Ball (Tennisball oder weicheren Ball in derselben Grösse).

    Mobilisieren: «Wo Bewegung ist, da ist Leben» – also bewegen Sie ihr Becken. Rollen Sie ihr Becken im Sitzen, Stehen und im Liegen vor uns zurück und lassen es kreisen. Oder setzten sie sich auf einen Gymnastikball und kreisen ihr Becken oder auf der Matte in Rückenlage  das Gesäss auf einen Softball legen und lassen Sie ihr Becken tanzen.

    Laufen: Täglich möglichst viel zu Fuss unterwegs sein. Am besten 20 Min. und mehr am Stück. Vielleicht als Achtsamkeitstraining im Wald?

    Lockerer Kiefer: Wer die ganze Zeit- oder nachts, «verbissen» ist, hat nicht nur verspannte Kiefermuskeln und manchmal auch ein Pfeifen in den Ohren, sondern oft auch Nacken- und Schulterverspannungen. Dieser Hypertonus in den Kiefermuskeln bewirkt bei vielen auch einen erhöhter Tonus im Beckenboden. Dies kann als Verstopfung und/oder als Schmerzen im Becken wahrgenommen werden. Massieren Sie Ihre Kiefermuskeln, Mund aufsperren und dehnen. Auch hier gilt: Stress abbauen und Lebensstil verbessern.

    Gute Verdauung: Wer an Verstopfung leidet, neigt auf dem WC zum Pressen. Dies ist ungesund, führt zu Verspannungen und soll vermieden werden. Ernährungsumstellung, genügend trinken, Füsse während des Stuhlgangs hochstellen (siehe Squatty Potty.com), Zeit einplanen, um in Ruhe aufs WC gehen zu können und täglich Magnesium einnehmen helfen für eine gute Ausscheidung. Mein persönlicher Tipp: Probieren Sie es mit den fermentierten «Share Pflaumen» (shareoriginalshop.com) Das Ziel ist ein regelmässiger, gut geformter und geschmeidiger Stuhlgang.

    Gesunde Ernährung: Essen Sie möglichst natürliche, saisonale, unveränderte, basische und vegane Lebensmittel. Achten Sie dabei auf genügend Proteine (Nüsse, Kerne, Hülsenfrüchte) und integrieren Sie zwischendurch fermentiertes Gemüse (Sauerkraut, Kimchi) in Ihre Mahlzeiten. Mit dieser Ernährungsweise kommt nicht nur Ihr Darm in Schwung.

    Wärme:  Auch bei verspannten Becken-Muskeln hilft die Wärme um loszulassen. Ein warmes Bad, ein warmer Bauch-Wickel oder einfach sich auf eine warme Bettflasche setzen ist wohltuend.

    Genügend trinken: unser Körper ist einfach glücklicher und kann viel besser arbeiten, wenn täglich genügend Wasser getrunken wird. Optimal «durchspült» ist er, wenn wir innerhalb von 24 Std. 1.5 Liter Urin lösen können.

    Und “last but not least”: benutzen Sie den PelviPower! Diese Magnetfeldtherapie ist die effizienteste Art um den verspannten Beckenboden zu lockern und zu durchbluten und verbessert so die Situation einfach und nachhaltig.

    Weiterführende Literatur:

    Kopfschmerzen im Becken ISBN-13 978-0-9833082-2-5 / 9780983308225

    Unter der Gürtellinie ISBN: 978-3-426-65866-6

    Gerne beantworte ich Ihre Fragen und freue mich auf Ihr Feedback.

    Möchten Sie einen Termin bei mir reservieren? Reservieren Sie im Online-Kalender „Beckenboden Recovery“.

    yvonne.keller@rueckencenter.com

    Yvonne Keller

     
    Der Bandscheibenvorfall

    Der Bandscheibenvorfall

    Bei einem Bandscheibenvorfall oder auch Diskushernie handelt es sich um eine Volkskrankheit, denn etwa 5 % aller Menschen sind mindestens einmal im Leben davon betroffen.

    Die Ursachen dafür sind die Alterung und Abnutzung der Wirbelsäule, die bereits ab dem 20. Lebensjahr einsetzen.

    Die Bandscheiben befinden sich zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule. Sie bestehen aus einer elastischen Hülle aus Knorpelfaser und einem gelartigen Kern (Gallertkern).

    Was ist ein Bandscheibenvorfall?

    Bei einem Bandscheibenvorfall tritt Bandscheibengewebe zwischen den Wirbelkörpern hervor. Dieses „vorgefallene“ Gewebe kann auf die Nerven im Bereich der Wirbelsäule drücken und sie reizen.

    Was sind die Symptome?

    Ein Bandscheibenvorfall kann ganz plötzlich einen heftigen „einschießenden“ Schmerz auslösen.

    Bei einem Vorfall im Bereich der Halswirbelsäule können die Schmerzen in die Arme ausstrahlen.

    Bandscheibenvorfälle im Bereich der Lendenwirbelsäule sind die Hauptursache für Ischialgien (umgangssprachlich „Ischias“). Als Ischialgiewerden Schmerzen bezeichnet, die über ein Bein bis in den Fuß ausstrahlen.

    Gefühlsstörungen im Gesäss­bereich oder Lähmungs­erscheinungen im Arm oder Bein sind Symptome, die auf ein ernsthaftes Problem wie Nervenschädigungen hinweisen.

    Ist auch die Blasen- oder Darmfunktion gestört, ist dies ein medizinischer Notfall.

    Ist jeder Bandscheibenvorfall mit Beschwerden verbunden?

    Nein, das zeigen Studien, in denen Erwachsene ohne Rückenschmerzen mittels Kern­spintomografie untersucht wurden: Mehr als 50 von 100 Untersuchten hatten eine vorgewölbte Bandscheibe. Bei etwa 20 von 100 Untersuchten war die Bandscheibe bereits stärker geschädigt oder es war sogar Gewebe ausgetreten, ohne Beschwerden auszulösen.

    Schmerzen und Bewegungs­einschränkungen infolge eines Bandscheibenvorfalls lassen bei etwa 90 von 100 Menschen innerhalb von sechs Wochen von selbst nach. Es wird vermutet, dass der Körper mit der Zeit einen Teil des ausgetretenen Gewebes beseitigt oder es sich so verschiebt, dass die Nerven nicht mehr gereizt werden. Bis dahin können verschiedene schmerz­lindernde Behandlungen helfen, mit den Beschwerden zurecht­zukommen. Ziel ist es, so aktiv wie möglich zu bleiben.

    Fachleute unterscheiden folgende Schweregrade:

    • Die Bandscheibenvorwölbung (Protrusion): Dabei wölbt sich die Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern hervor. Ihre äußerste Hülle ist aber noch intakt.
    • Die Extrusion: Bei einer Extrusion ist die äußerste Hülle der Bandscheibe gerissen, sodass Bandscheibengewebe austreten kann. Das aus­getretene Gewebe ist jedoch noch mit der Bandscheibe verbunden.
    • Der sequestrierte Bandscheibenvorfall (Sequester): Band­scheiben­gewebe, das in den Wirbelkanal ausgetreten ist und keinen direkten Kontakt mehr zur Bandscheibe hat, wird als Sequester bezeichnet.

    Diese Einteilung sagt wenig da­rüber aus, welche Beschwerden auftreten und wie stark sie sind. Allerdings kann die Art des Band­scheiben­vorfalls für die Wahl der Behandlung und den Krankheits­verlauf von Bedeutung sein.

    Vorgehen im med. Rücken-Center:

    Patienten mit akuten Rücken­schmerzen mit Aus­strahlun­gen und oder Lähmun­gen gehören in ärztliche/chiropraktorische Behandlung! Schmerz­medika­mente, Kälte­anwendungen und Entlastungs­haltungen helfen die Beschwerden zu reduzieren.

    Patienten mit akuten lokalen Schmerzen, ohne Aus­strahlun­gen und ohne Lähmungen, durchbluten ihre verspannte Muskulatur mit Lockerungs-, Mobilisations-, Stabilisations- und Dehn­übungen. Zudem sollen immer wieder Entlastungs­haltungen eingenommen und auf eine gute Körperhaltung geachtet werden. Wärme-, oder Kälteanwendungen können zusätzlich helfen. Werden die Beschwerden innerhalb fünf Tagen nicht deutlich besser ist eine ärztliche/chiropraktorische Abklärung angezeigt.

    Patienten mit chronischen Beschwerden führen zusätzlich zu den Lockerungs-, Mobilisa­tions-, Stabilisations- und Dehnübungen ein gezieltes Krafttraining aus. In den ersten vier bis sechs Wochen im Bereich der Kraftausdauer. Danach steigernd bis zu einem eigentlichen Krafttraining.

    Je nach Alter, Beschwerden und Trainingszustand wählen wir das richtige Vorgehen und die geeigneten Übungen aus. Am effizientesten ist unser betreutes Aufbau-Konzept.

    Doch am sinnvollsten ist die Prävention! Werden Sie aktiv bevor Sie Ihr Rücken dazu zwingt.

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